Der Psychoanalytiker Silverberg (1947) nannte dies [die Identifikation mit dem Aggressor] ein schizoides Manöver. Wer sich gegenüber der Welt hilflos empfindet, neigt dazu, die Welt, die die eigene Hilflosigkeit herbeiführt, zu verneinen. Gleichzeitig aber versuchen die Betroffenen auch, sich ebendiese ablehnende Welt durch Idealisierung einzuverleiben wie in der Ballade Rilkes. Diese Einverleibung dient der Existenzsicherung – wenn auch nur in der Imagination. Das ist der Grundsatz der Idealisierung und Identifikation mit den zerstörerischen Phantasien politischer Führer wie Hitler, Stalin, Mao oder Gerorge W. Bush.
—Arno Gruen